Wenn man den Titel dieser Publikation liest, dann mag man sich wundern, daß hier in der Mehrzahl von „Chroniken" die Rede ist. In aller Regel verfügt ein Ort über e i n e Aufzeichnung seiner Geschichte. Tatsächlich hat es das kleine, versteckte und unbedeutende Dorf Dörnikau am Fuße des Spiegelberges in der Heuscheuer zu zwei Chroniken gebracht. Und es grenzt fast an ein Wunder, daß beide Chroniken über Krieg und Vertreibung hinweg gerettet worden sind. (Georg Friebe 2001)
Die ältere Chronik brachte der letzte deutsche Bürgermeister Franz Kanera 1946, die jüngere Frau Anna Friebe 1947 aus Dörnikau mit.Die beiden Chroniken von Dörnikau hat Georg Friebe 2001 transkribiert und als zusammenhängendes Exemplar herausgegeben. Eine Ausgabe davon wurde von Norbert Bartonitscheck zur Verfügung gestellt und von mir für einen beidseitigen Ausdruck mit MS-Word© neu gesetzt.
Rainer Welzel, Stockach, 2011Ein herzliches Dankeschön an Vera Kanera, die mir das Original der Mader Chronik zum digitalisieren zur Verfügung stellte. Leider ist das Original der jüngeren Chronik nicht mehr auffindbar.
Die ältere der beiden Chroniken legte der Kantor Mader aus Lewin auf Anregung des Gemeindevorstehers von Dömikau im Jahre 1883 an. Den Anlaß bildete das Jubiläum des 200jährigen Bestehens des Dorfes als einer politisch selbständigen Gemeinde. Mader hatte alle erreichbaren, die Geschichte Dörnikaus betreffenden Unterlagen eingesehen und ausgewertet. Der Mader-Text weist aufgrund dieser Voraussetzung seiner Entstehung gewisse kompositorische Eigenarten auf. Der Auftakt: „Der heutige Tag, der uns zu festlicher Vereinigung zusammenführt ..." erklärt sich daraus, daß diese Chronik, die die Ereignisse im Rahmen von 1683 bis 1883 darstellt, der Festvortrag war, den der Kantor auf der Jubiläumsfeier gehalten hat.
Reprint Rainer Welzel, Stockach, 2011.
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Erstellt von Rainer Welzel