Jauernig- Jawornica

obraz

Hof der Familie Schramm in Jauernig Bild: Maciek Hawrylak, Zimne Wody.

Beschreibungen aus verschiedenen Epochen

1789 - Jauernick, zur Herrschaft Rückers gehörig, Eigenthümer dieses Gutes ist der Freyherr von Stilfried; es gehörte bis 1684 zur Cammer, und hat 1 Wassermühle nebst 31 Gärtner- und Häuslerstellen. Einwohner giebt es daselbst 166, worunter 1 Bäcker, 23 Leinweber, 2 Zimmerleute, 1 Schuster, 1 Krämer. Hat etwas Waldung..
Zimmermann, Beyträge zur Beschreibung von Schlesien Bd. 9, 1789

1845 - 1845 Jauernig, böhmisch Yawornice, Dorf, Regierung und Oberlandesgericht Breslau, (Münsterberg-Glaz'sche Fürstenthums-Landschaft) Glaz, West zu Süd-West 3 ¼ Meilen, Post Lewin, Rittergutsbesitzer Pohl, Patrimonial-Gericht Friedersdorf, auch criminaliter Justitiar Richter in Lewin. 38 Häuser, 179 katholische Einwohner, katholische Kirche zu Lewin, 1 Betkapelle, die Pestkapelle genannt. 1 Wassermühle, 49 Stühle zu Leinwand. und anderen Waaren, 1 Schmied und andere Handwerker.
J.G. Knie, Alphabetisch-statistisch-topografische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und anderer Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, 1845

1932- Jauernig: 1477 Jaworznicz; 1560 Yawornice - hier, wie eben vorher y für den j-Laut geschrieben; - 1631 Jauernig, mundartlich Jaanich. Von slawischen. jawor Ahorn: die beiden Suffixe ica (fem) und iku (masc.) wurden bisweilen bei demselben Substantiv nebeneinander verwendet, und so entstand durch die Vermittlung der mit in gebildeten Adjectivform nik und nica in derselben Bedeutung, also Javornice und Javornik Ahornbach vgl. Kamenice Steinbach und das gleich dahinter bei Kamnitz hierüber noch Gesagte. - Kolonie Neu-Jauernig.
Paul Klemenz, Die Ortsnamen der Grafschaft Glatz,Breslau 1932

***

Namen und Erwähnung der Ortschaft Jauernig

1477 Jawornicz, Jawornica, 1479 Jaworek, 1560 Yawornize, Jawornice, Jaurnize, 1631 Jauernig, Jawornigk, Jawernig, 1747 Janisch, 1787 Jauernick, 1816 Jauernig, 1945 Jawornica.

Geschichte von Jauernig

Jauernig entstand innerhalb des Gebietes der Herrschaft Hummel und kam zusammen mit ihr im Jahr 1477 zur Grafschaft Glatz. Nach Auflösung der Herrschaft Hummel im Jahr 1684 kam das Dorf zur schlesischen Kammer, später dann in private Hände. 1574 wohnten in Jauernig 7 Bauern und 3 Häusler die für 2 Hufe Ackerfläche Kirchensteuer zahlen mußten.

Im Jahr 1747 gehörte Jauernig zur Herrschaft Rückers dessen Besitzer Graf von Bellegarde war. Zu dieser Zeit wohnten 10 Bauern und 24 Gärtner und Häusler in Jauernig. 1765 gab es 22 Hausweber. 1787 folgte auf der Herrschaft Rückers Freiherr von Stillfried als Eigentümer. Damals lebten hier 31 Gärner und Häusler, davon waren bis zu 23 Leinweber. Es gab auch eine Wassermühle. Im 18. Jh. wurde kurze Zeit in der Gegend von Jauernig Roteisenerz abgebaut, welches an die Hütte in Kudowa geliefert wurde.

Im Jahr 1825 war Major von Hochberg der Eigentümer von Jauernig. Damals existierte die Kapelle schon. 1840 war Jauernig ein bedeutendes Zentrum der Hausweberei. Eigentümer waren derer von Pohla. Es gab 38 Gebäude, in welchen 49 Leinenwebstühle betrieben wurden, auch gab es eine Mühle, eine Schmiede und die Kapelle. Durch Jauernig führte ein allseits beliebter Weg von Lewin über das Adlergebirge zur Ziegenhausbaude.

Nach 1945 entvölkert sich Jauernig etwas , aber es hat den bäuerlichen Charakter bewahrt, und in den letzten Jahren entwickelt sich sogar die Viehzucht und auch neue Gebäude entstanden.

Quelle: Góry Stolowe,Tom 13, Warschau, 1996 / aus dem polnischen übersetzt

***

Weiteres zu Jauernig

***

Erstellt von Rainer Welzel