Blick auf Löschney Bild: Wratislavie Amici.
Beschreibungen aus verschiedenen Epochen
1789 - Leschney, zur Herrschaft
Rückers gehörig. Dieser Name scheint auch böhmisch, und von den ersten
Erbauern des Ortes hergenommen zu seyn. Vormals war es ein Domainendorf,
jetzt ist der Freyherr v. Stillfried Besitzer davon. Es hat nur 12 Gärtner-
und Häuslerstellen. Einwohner 80, worunter 1 Fleischer, 14 Leinweber, 1
Schuster. In der Gegend liegt der Ratschenberg.
Zimmermann, Beyträge zur Beschreibung von Schlesien Bd. 9, 1789
1845 - Löschney, böhmisch Lisney,
Dorf, Regierung und Oberlandesgericht Breslau (Münsterberg-Glaz'sche Fürstenthums-Landschaft)
Glaz, Westlich 3 ¼ Meilen, Post Lewin. Rittergutsbesitzer Pohl, Patrim Gericht
Friedersdorf, auch criminaliter Justitiar Richter in Lewin. 11 Häuser, 51 kath.
Einwohner, kath. Kirche zu Lewin Stadt 8 Baumwollwebstühle, 3 Wollwebstühle.
J.G. Knie, Alphabetisch-statistisch-topografische Uebersicht der
Dörfer, Flecken, Städte und anderer Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, 1845
1932 - Löschnei (Löschney): 1477
Lestny; 1560 Lesne, Lissney; 1631 Löschnei. Auf Grund der ersten Form kann
man mit Chlupp den Namen von Iešti bzw. leština Haselgebüsch ableiten, falls
die Form echt ist; die späteren weisen auf altslawisch lesu, tschisch les
Laubwald; das auslautende s wurde bei antretendem Suffix (i)nu zu š erweicht:
Lešni. Diese Endung ni, die in Orts Namen oft zu no und na wurde, zeigt gerade
in Orts Namen der Lewiner Gegend eine merkwürdige Dehnung zu nei (ney): Slaney,
'Tscherbeney, Straußeney; auch urspr. (i)nov wandelt sich in nei: Krzischnei,
Tschischnei, oder ov erweitert sich ähnlich: Blaschewei, für Gellenau; schon
1560 schreibt das Dekanatsbuch des Neaetius, Gerzikowiz pusIey' statt pusly
(groß). pusley statt malý usw.
Paul Klemenz, Die Ortsnamen der Grafschaft Glatz,Breslau 1932
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Namen und Erwähnung der Ortschaft Löschnei
1477 Lestny, 1560 Lesne, Lisney, 1571 Löschney, 1747 Lesenai, 1765 Loschney, 1816 Leschnei, 1910 Löschnei, 1930 Talheim, 1945 Lesna.
Geschichte von Löschney
Löschney ist eine alte slawische Siedlung, wovon schon der slawisch lautende Name zeugt, bis er in der Periode der Germanisierung in einen schlesischen Ortsnamen geändert wurde . Entstanden ist Löschney im 14. Jahrhundert innerhalb des Gebietes der Herrschaft Hummel, im Kirchspiel Lewin. 1477 kam die Herrschaft Hummel und damit auch Löschney zur Grafschaft Glatz, und nach der Auflösung der Herrschaft Hummel im Jahre 1684 zur schlesischen Kammer. 1574 wohnten hier 4 Gärtner, die eine Fläche von 10 ½ Ruten bebauten.
Später kam das Dorf in private Hände, Teile der Ländereien kamen zur Herrschaft Rückers. Im Jahr 1747 war Graf von Bellegrade Eigentümer von Rückers und Löschney, es wohnten hier 4 Bauern und 8 Gärtner und Häusler.
1765 waren es 4 Bauern und 6 Gärtner und 5 Häusler, darunter gab es 4 Weber. Im Jahre 1787 war Freiherr von Stillfried Eigentümer des Dorfes, und auf dem Land wohnten schon 14 Leinweber. 1840 war Herr von Pohl Eigentümer von Löschney. Es waren jetzt hier 11 Häuser und 11 Leinwandwebstühle.
Zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Löschney ein kleines Zentrum der Hausweberei,
aber nach dem Niedergang der Weberei führte die Bevölkerung ein kärgliches
Leben, da sie allein von dem Ertrag der Landwirtschaft leben mußte.
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. entstand ein Gasthaus, und Touristen, die von Lewin auf
den Ratschenberg und nach Karlsberg wandernde , fingen an Löschney zu
besuchen. Nach 1945 ist Löschney ein Bauerndorf geblieben, aber es entvölkert
sich allmählich.
Quelle: Góry Stolowe,Tom 13, Warschau, 1996 / aus dem polnischen übersetzt
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Erstellt von Rainer Welzel