Groß Georgsdorf bei Bad Kudowa mit Gasthaus zum Waldfrieden Besitzer Richard Eppelt Kunstverlag Herm. Adam, Freiburg i. Schl.
Beschreibungen aus verschiedenen Epochen
1789 - Groß Georgsdorf, Gellenau, auch dem
Herrn von Mutius, gehörig, war bis 1684 ein Cammergut von 9 Bauern,1 Schölzerey,
16 Gärtnern. Gegenwärtig aber faßt es 32 Feuerstellen, unter welchen nur
3 Bauern, die übrigen 29 Gärtner, Häusler ec. sind. Seelen, zählt man 172
und darunter 31 Leinweber. Zu diesem Dorfe gehört noch:
Blaschewey, so aber blos aus 3 einzeln liegenden Häuslerstellen mit 21 Personen besteht.
Zimmermann, Beyträge zur Beschreibung von Schlesien Bd. 9, 1789
1845 - Groß Georgsdorf, Regierung
und Oberlandesgericht, Breslau, Münsterberg: Glaz'sche Fürstenthums-Landschaft
(MG) Glaz, Westlich 3 5/8 Meilen, Post Lewin, Rittmeister von Mutius. Patrimonial
Gericht Gellenau, auch erimirte, Justitiar Richter in Lewin, katholische Kirche
zu Lewin.
Groß-Georgsdorf 31 Häuser, 179 Einwohner, davon 4 evangelisch.
Hierzu: Blasewey, Kolonie 1/8 M. vom Dorf, 3 Häuser, 17 kath. Einwohner.
J.G. Knie, Alphabetisch-statistisch-topografische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und anderer Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, 1845
1932 - Georgsdorf (Groß-Klein),
nach Kögler wahrscheinlich 1454 gegr. und nach Georg v. Podiebrad, dem damaligen
Besitzer der Hummelherrschaft genannt; 1477 Groß Jiržikovicz. von tsch. Jiřiček,
Deminutiv- oder Koseform von Jiři Georg.
Paul Klemenz, Die Ortsnamen der Grafschaft Glatz,Breslau 1932
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Namen und Erwähnung der Ortschaft Groß Georgsdorf
1477 Jirzikovec Veliki, Girzikowicz maley, Gross Jirzikowicz, 1560 Girzikowicz, Gerzikowicz, 1631 Grossgeorgsdorff, 1747 Gross Jurgsdorff, 1816 Gross Georgsdorf, 1945 Blazejowice, 1950 Jerzyko-wice Górne, Jerzykowice Wielkie.
Geschichte von Groß Georgsdorf
Groß Georgsdorf entstand unter dem böhmischen König Georg von Kunstadt und Podiebrad (Jirí z Kunštátu a Podebrad) auf dem Gebiet der Herrschaft Hummel. Zusammen mit dieser kam Großgeorgsdorf im Jahr 1477 zur Grafschaft Glatz. Nach der Auflösung der Herrschaft Hummel im Jahr 1684 kam das Dorf zur schlesischen Kammer, später war es ein Dorf unter der Herrschaft Gellenau. 1574 wohnten hier 10 Häusler. 1747 war Baronin von Ullersdorf die Eigentümerin. Zusammen mit Blasewei wohnten hier 4 Bauern und 30 Gärtner und Häusler. 1765 gehörte das Dorf dem Grafen von Haugwitz und zählte 3 Bauern, 20 Gärtner und 4 Häusler, darin 20 Handwerker, meistens Handweber. Die Handweberei bildete in den folgenden Jahren die Lebensgrundlage. Die Weberei entwickelte sich besonders in der Zeit als das Dorf den Herren von Mutius gehörte.
1787 gab es hier 32 Häuser, darin wohnten 3 Bauern und 29 Gärtner und Häusler, davon waren 31 Leinwandweber. Später wurde Groß Georgsdorf ein beliebtes Ziel für für Sommer Urlauber und für Spaziergänge der Kurgäste aus Bad Kudowa. Es gab ein Gasthaus mit Übernachtungsmöglichkeiten. Großgeorgsdorf war der Ausgangspunkt auf die heute vergesse aber damals sehr beliebte Rabenkoppe.
Nach 1945 blieb dem Dorf Großgeorgsdorf nur noch der Ackerbau. In den letzten Jahren hat sich das Bauwesen etwas belebt, Teile der alten instantgesetzten Häuser beginnen sich als neue Objekte emporzuheben. und es erscheinen auch wieder Sommergäste in Groß georgsdorf.
Quelle: Góry Stolowe,Tom 13, Warschau, 1996***
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Erstellt von Rainer Welzel